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Aktuell – Freitag, 18. Mai 2001

 

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So, 20. Mai 2001

   


Das gibt es noch in unserer globalisierten, vernetzten Welt: ein Figurentheatersolist,der in den fernsten Wäldern Polens lebt und arbeitet,und mit dem in Kontakt zu treten über Wochen hin nicht gelungen ist.Tadeusz Wierzbicki hat die Theaterhochschule in Bialystok besucht und ist Dichter, Regisseur und Drehbuchautor. Um an seinem ungewöhnlichen Licht-Theater zu arbeiten, hat er sich in die Waldeinsamkeit zurückgezogen. Er spricht nur Polnisch. Als es über längere Zeit auch seiner Agentur in Israel nicht gelang, ihn zu erreichen, machte man sich von Erlangen aus daran, Telefonkontakte zu seinem Dorf herzustellen. Mit Hilfe einer Polnisch sprechenden Mitarbeiterin im Kulturamt gelang dies schließlich. Eigentlich hatte man den Polen mit zwei Inszenierungen eingeladen, doch aufgrund dieser in der heutigen Welt geradezu anachronistischen Vernetzungsschwierigkeiten kommt Wierzbicki mit seinem „Labor der Erscheinungen“nun nur mit „Leverets“ zum Festival nach Erlangen, einer deutschen Erstaufführung. Um so begehrter wird nun der Run auf die Karten sein.



Splitter

Zwei Nächte lang waren zwei Mitarbeiter des Kulturamtes Erlangen damit beschäftigt, die deutschen Texte des Rolandsliedes des Figurentheater-Solisten Massimo Schuster für zwei Plasma-Monitore der Extraklasse, die neben und über der Bühne hingen, zu programmieren. Einen ganzen Tag lang dauerte dann noch die Synchronisierung mit Schusters Spiel. Bei der Aufführung hat alles bestens geklappt. Eine Methode, fremdsprachige Stücke über die Bühne zu bringen, die beim nächsten Figurentheater-Festival sicher noch stärker eingesetzt werden wird.
In kaum einem anderen europäischen Land seien die Feuerschutz-Bestimmungen im Theater so streng wie in Deutschland, sagte Denis Chabroullet, Leiter des Théâtre de la Mezzanine. Um trotz der Einhaltung der Bestimmungen nicht auf ganz bestimmte Effekte verzichten zu müssen, kamen Mitarbeiter des Kulturamtes Erlangen bei der Abnahme des Stückes „Trésor Public" im Markgrafentheater durch die Feuerwehr auf die Idee, die Spielerinnen in einer Szene mit Gießkannen voller Wasser auf die Bühne zu schicken. Denis Chabrouellet fand die Idee nicht schlecht, und hat vor, sie bei den nächsten Aufführungen vielleicht auszubauen.
Stefano Scodanibbio, Kontrabassist und Komponist von Weltklasseformat, erzählte nach seinem Auftritt in der Performance Das apokalptische Alphabet in der Erlanger Orangerie, dass er demnächst gemeinsam mit dem Arditti-Quartett konzertieren wird. Bei den gemeinsamen Proben vergangene Woche erzählte er von seinem Gastspiel in Erlangen. Da hatte er bei den Quartett-Mitgliedern Erinnerungen wachgerufen. Die vier Streicher erinnerten sich sofort an Erlangen, und insbesondere an den für alle, die dabei waren, sicher unvergesslichen Abend mit allen Streichquartetten des Italieners Giacinto Scellsi, den sie hier 1990 im Rahmen des Festivals des Hörens gegeben hatten.

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