Rabih Mroué | Libanon
Rima Kamel
So. 26.05. – 20:00 Uhr
Tafelhalle | Karten
Erlangen
Mi. 29.05. – 20:30 Uhr
Redoutensaal | Karten
Erlangen
Do. 30.05. – 15:00 Uhr
Redoutensaal | Karten
ca. 60 min
in arabischer Sprache mit deutschen und englischen Übertiteln
Neue Medien | Musiktheater
In Koproduktion mit Ashkal Alwan Beirut, HAU Hebbel am Ufer Berlin, Künstlerhaus Mousonturm Frankfurt am Main und Kammerspiele München | Dank an: Jad Abi-Khalil, Kamel Khchiech, Fatima Khcheich, Lina Majdalanie und Bassel Quassem
Regie und Text: Rabih Mroué | mit: Rima Khcheich | Bühne: Rabih Mroué, Bettina Katia Lange | Licht: Charlotte Marr | Sound: Viola Drewanz | Videotechnik: Dirk Windloff | Recherche: Petra Serhal | Archiv: Rima Khcheich | Regieassistenz: Swen Lasse Awe | Übersetzung Englisch: Ziad Nawfal und Joumana Seikaly | Übersetzung Deutsch und Übertitel: Karen Witthuhn und Yvonne Griese
„Rima Kamel“ ist die zutiefst persönliche Erzählung einer erwachsenen Frau über ihre Kindheit im vom Bürgerkrieg zerrissenen Libanon. Das junge Mädchen Rima Khcheich findet im Gesang einen Rückzugsort und wird aufgrund ihres außergewöhnlichen Talents früh zum Kinderstar und damit zur Hoffnungsträgerin einer ganzen Nation. Doch so zerrissen wie das Land in dem sie aufwächst, ist auch das Leben dieses jungen Mädchens, das fortan mit zwei Identitäten groß wird: Denn der Star „Rima Kamel“ bleibt auch für sie selbst stets eine Figur, die sie prägt und bestimmt, von der sie sich aber auch mit zunehmendem Alter entfremdet und der sie nun durch Rabih Mroué in poetisch arrangierten Sequenzen wiederbegegnet. Mit Hilfe von Archivmaterialien und originalen Tonaufnahmen taucht Rima Khcheich in ihre eigene Vergangenheit ein, begegnet ihrem Alter Ego von Neuem und nimmt das Publikum mit auf eine berührende Reise zwischen Vergangenheit und Gegenwart. Rabih Mroué inszeniert mit diesem Abend nicht nur die bewegende Geschichte einer virtuosen Sängerin, sondern erzählt auch die Historie eines ganzen Landes in einer verunsichernden Zeit.
„Ganz unprätentiös passiert in den 60 Minuten großes Theater über das Erwachsenwerden eines zutiefst verunsicherten Kindes […] in Zeiten des Krieges, in denen die scheinbar auf ewig festgefügten Formen der traditionellen Musik eine Illusion von Sicherheit geben.“ (Abendzeitung)
Als einer der wichtigsten libanesischen Gegenwartskünstler verbindet Rabih Mroué in seinen Theaterarbeiten stets dokumentarisches mit fiktivem Material zu neuen Erzählungen und als scharfer Beobachter seiner Zeit konfrontiert er den Betrachter auf poetisch feinsinnige Art mit zuweilen erschreckenden Realitäten.
Im Anschluss an die Vorstellungen am 26. Mai in Nürnberg und am 29. Mai in Erlangen findet ein Inszenierungsgespräch in englischer Sprache statt.
Neben Rima Kamel präsentiert Rabih Mroué zudem seine Lecture-Performance „Sand in the Eyes“ über die Mechanismen und Instrumentalisierung von Gewalt, Märtyrerkult und politischer Propaganda.