Théâtre de la Mezzanine | Frankreich
La Tragédie est le meilleur Morceau de la Bête [Die Tragödie ist das Filetstück vom Vieh]
Eine tragikomische Theaterbeschwörung des Ersten Weltkriegs
ca. 75 min
fast ohne Sprache
Bildertheater
Eine Koproduktion mit: Théâtre Luxembourg de Meaux | Mit Unterstützung von: DRAC Île-de-France, Région Île-de-France, Conseil Général de Seine-et-Marne, Mission du Centenaire 14–18, Commune de Lieusaint, Adami et Spedidam | In Partnerschaft mit der Zeitschrift „La Terrasse“ | In Zusammenarbeit mit: Scène Nationale de Mâcon, L’Onde, Théâtre et Centre d’Art de Vélizy-Villacoublay, L’Avant Seine Théâtre de Colombes, „Les Célestins“ – Théâtre de Lyon
Regie, Text: Denis Chabroullet | Szenografie: Michel Lagarde, Denis Chabroullet | Geräusche, Musik: Roselyne Bonnet des Tuves | Regieassistenz: Cécile Maquet | mit: Benjamin Clée, Laurent Marconnet, Erwan Picquet, Sylvestre Vergez, Julien Verrié, Clémence Schreiber, Thierry Grasset, Pauline Lefeuvre, Cécile Maquet | Licht: Jérôme Buet | Bühne, Maschinen, Objekte: Thierry Grassett, Pauline Lefeuvre | Bühnenmalerei: Michel Lagarde | Kostüme: Julie Thiollet | Ton: Alexis Piquet | historischer Berater: Jean-Pierre Verney
Deutsche Erstaufführung
Das Théâtre de la Mezzanine unter der Leitung von Denis Chabroullet hat zur Jahrtausendwende die Ästhetik des französischen Bildertheaters – sowie des Internationalen Figurentheater-Festivals Erlangen – entscheidend geprägt. Mit der Endzeit-Trilogie „Chiens de Faїence“, „La Transhumance des Riens“ und „Trésor Public“ – alle von 1997 bis 2001 beim Figurentheater-Festival in Erlangen zu sehen – hat die Kompagnie eine opulente, bildgewaltig-apokalyptische Theaterform geschaffen, der sie sich bis heute treu geblieben ist. Allen Inszenierungen gemein ist der Verzicht auf Worte zugunsten einer albtraumhaft-absurden Bildsprache. Immer wiederkehrende Figuren, wie der gekreuzigte Jesus oder der Soldat aus dem Ersten Weltkrieg, sind vielen Zuschauern sicherlich noch in Erinnerung. Die Musik – von Roselyn Bonnet des Tuves einfühlsam komponiert – akzentuiert das Geschehen und gibt dem Zuschauer in den besten Momenten Gelegenheit, hoffnungsvoll durchzuatmen.
In der jüngsten Produktion „La Tragédie est le meilleur Morceau de la Bête“ befinden wir uns hinter den Linien eines Schlachtfelds am Boden eines Grabens, in dem ungeachtet ihrer Nationalität fünf scheinbar harmlose Soldaten „planschen“. An ihrer Seite eine Frau – sie trägt eine elsässische Flügelhaube. Ein Kinderwagen, ein abgestürztes Flugzeug, antiquierte Gerätschaften, die scheinbar dazu dienen, die Wolken zu belauschen – es besteht kein Zweifel: Wir befinden uns im Ersten Weltkrieg. Denis Chabroullet, der „Poet des Desasters“ und seine Mitstreiter, darunter der renommierte französische Historiker Jean-Pierre Verney, haben ein plastisches und sinnliches Universum geschaffen, sie stürmen das Gedenken an die Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts ohne Sentimentalität. Von der Hausputzszene zu Beginn bis zum babywiegenden Finale sind wir Zeuge einer Welt aus Schlamm und Blut, die uns an den menschlichen Instinkt zu überleben erinnert.
Picture yourself at the centre of World War I, at the bottom of a trench, surrounded by battlefields … Denis Chabroullet and his company Théâtre de la Mezzanine, known for their abundant, apocalyptic shows, come to terms with the greatest seminal catastrophe of the 20th century – a visually stunning performance, with an awe-inspiring mis-en-scène and staged without any sentimentality.