TJP Centre Dramatique National d’Alsace Strasbourg / Renaud Herbin | Frankreich
At the Still Point of the Turning World
ca. 50 min
ohne Sprache
Figurentheater | Tanz
Eine Koproduktion mit dem Puppentheater Ljubljana, Maison de la Culture d’Amiens – Pôle européen de création et de production, Théâtre de Sartrouville et des Yvelines – Centre dramatique national
Konzept: Renaud Herbin in Zusammenarbeit mit Julie Nioche, Sir Alice und Aïtor Sanz Juanes |Puppenspieler: Renaud Herbin, Aïtor Sanz Juanes | Tänzerin: Julie Nioche | Musik: Sir Alice | Bühnengestaltung: Mathias Baudry | Puppenbau: Paulo Duarte | Konstruktion: Christian Rachner | Licht: Fanny Bruschi | Bühnenmanagement: Thomas Fehr | Tourmanagement: Olivier Fauvel
Deutsche Erstaufführung
„At the still point of the turning world. Neither flesh nor fleshless; Neither from nor towards; at the still point, there the dance is.“
Inspiriert durch diesen Vers von T. S. Eliot kreierte Renaud Herbin ein Stück, das sich in einer Begegnung von Puppentheater und Tanz verortet. Zahlreiche kleine Figuren hängen in Beutel verpackt an unzähligen Fäden. Sie bilden eine Masse, eine kompakte Gemeinschaft, eine Landschaft der Materie. In Interaktion mit der Tänzerin Julie Nioche und den Puppenspielern oszilliert diese Einheit zwischen Leblosigkeit und Bewegung und erfüllt den Raum mit assoziativen und poetischen Bilderwelten. Material und Körper bewegen sich gegenseitig und lassen die Grenzen verschwimmen, ohne erkennen zu geben, wer den Bewegungsimpuls des jeweils anderen auslöst. So vermischen sich die Akteure, sie erscheinen, kommen zusammen, brechen wieder auseinander oder erweitern sich gegenseitig – mit der Bewegung auf der Bühne entsteht eine spürbare Energie. Das Publikum wird mitgenommen auf eine Suche nach dem Sinn der Existenz, deren Fragilität, und dem Atem, der sie belebt. Untermalt wird die visuelle Ebene dabei durch die musikalische Arbeit von Sir Alice. Die Geräusche der Figuren und Darsteller werden live auf der Bühne mit Klang- und Gesangsfragmenten begleitet und wachsen im Einklang miteinander zu einer harmonischen Soundkulisse.
Renaud Herbin studierte an der École Nationale Supérieure des Arts de la Marionnette in Charleville-Mézières. Seit 2012 ist er Intendant des TJP Strasbourg, wo er eine eigene visuelle Bühnensprache erarbeitet und das sich seither zu einer der wichtigsten Produktionsstätten für zeitgenössisches Figurentheater in Europa entwickelt hat. Renaud Herbin zählt zu den regelmäßigen Gästen des Festivals und war 2017 mit „Mileu” und „WAX“ in Erlangen.
Die Tänzerin und Choreografin Julie Nioche absolvierte ihre Ausbildung am Conservatoire National Supérieur de Musique et de Danse de Paris. Sie arbeitet auch als Psychologin und Osteopathin und verarbeitet in ihren einfühlsamen Choreografien oft ihre Erfahrungen aus therapeutischen Workshops.