Projekt 1719 | Deutschland / Schweden / USA
Elefanten in Erlangen – Eine Spurensuche
Do. 30.05. – 17:00 Uhr
Markgrafentheater | Karten
Erlangen
Do. 30.05. – 20:30 Uhr
Markgrafentheater | Karten
ca. 90 min
Premiere
Performance | Schattentheater | Neue Medien | Konzert
Ein Projekt des Kulturamts der Stadt Erlangen in Zusammenarbeit mit dem Institut für Theater- und Medienwissenschaft der Friedrich-Alexander Universität Erlangen-Nürnberg | Unterstützt vom Theater Erlangen
Verantwortliche Künstlerinnen: Lindy Annis, Isi Kunath, Sandra Leupold, Eva Meyer-Keller | Konzeption und wissenschaftliche Begleitung: Hans-Friedrich Bormann, Bettina Brandl-Risi, Clemens Risi, André Studt | Beteiligte Studierende: Aze Deniz Ata, Lisa Birkenbach, Milena Graf, Vivien Hombach, Florian Hümmer, Julia Klingel, Pia Klinkhart, Sarah Kotz, Alica Meiler, Franziska Müller, Ekaterina Ostapovski, Lena Preuß, Bernadette Rauscher, Aylin Reuleaux, Jana Rosenbauer, Carla Sure, Max Teschemacher, Selina Vollrath, Carolin Wangemann, Anna Zumbrunnen | als Gast: Werner Müller | Musik: Olivia Stahn (Sopran), Mira Lange (Cembalo), Martin Seemann (Violoncello) | Team Eva Meyer-Keller: Maxi Menja Lehmann (Assistenz), Juliane Jaschnow, Ginan Seidl (Video), Ann-Christin Görtz (Management) | Ausstattung Lindy Annis: Matthias Meier, Michael Jordan | Tongestaltung: Thomas Zahn | Lichtgestaltung: Martin Stevens | Videobearbeitung: Michael Stehle (Imbissfilm)
Was geschah am 10. Januar 1719, dem Tag der Eröffnung des Erlanger Markgrafentheaters? Was wissen wir von dieser Nacht, mit der alles begann? Was gab es zu sehen und zu hören? Aus Anlass des 300. Geburtstags des Markgrafentheaters wird ein Blick zurück zum Anfang geworfen. Vier renommierte Künstlerinnen haben sich gemeinsam mit Forschenden auf eine Spurensuche in die Geschichte des bemerkenswerten Barocktheaters begeben. Die Recherche konnte zwar kein komplettes Bild oder den vollständigen Sound der ersten Nacht ergeben, aber eine Fülle kostbarer und spektakulärer Spuren und Bruchstücke zu Tage fördern.
Um welche Spuren handelt es sich? Es gibt ein Libretto einer Oper namens „Argenis und Poliarchus“, die wohl am ersten Abend gegeben wurde – mit dem vollständigen Text der Oper sowie Anweisungen für Bühnenbilder und Dekorationen. Es gibt das berühmte Szenenbild, ein Stich von Johann Baptist Homann aus dem Jahr 1721, auf dem ein Triumphzug mit Elefanten zu sehen ist. Und es hat sich ein handschriftliches Inventar des Erlanger Schlosses aus dem Jahr der Eröffnung des Theaters erhalten, mit einer detaillierten Auflistung der im Theater vorhandenen Dekorationswände und Requisiten. Was aber gab es zu hören? Die Musik zu der Oper ist verschollen. Doch es lassen sich Vermutungen anstellen, wie der erste Abend geklungen haben mag – ganz nach der barocken Aufführungspraxis, dass eine Komposition auch mehrfach Verwendung finden kann.
Die Performance-Künstlerin und Choreografin Lindy Annis, die dem Festival eng verbundene Objekttheater-, Schatten- und Videokünstlerin Eva Meyer-Keller, die Musiktheater-Regisseurin Sandra Leupold und Isi Kunath, Konzept- und Bildende Künstlerin, wagen den Versuch, in jeweils eigenen Beiträgen den heterogenen Fundstücken aus der Perspektive unserer Gegenwart neues Leben einzuhauchen. Das internationale figuren.theater.festival verbeugt sich mit diesem Projekt vor seiner ruhmreichen Spielstätte.