Projekt 1719 | Deutschland / Schweden / USA

Elefanten in Erlangen – Eine Spurensuche

Erlangen
Do. 30.05. – 17:00 Uhr
Markgrafentheater | Karten
Erlangen
Do. 30.05. – 20:30 Uhr
Markgrafentheater | Karten

ca. 90 min
Premiere

Performance | Schattentheater | Neue Medien | Konzert

Was geschah am 10. Januar 1719, dem Tag der Eröffnung des Erlanger Markgrafentheaters? Was wissen wir von dieser Nacht, mit der alles begann? Was gab es zu sehen und zu hören? Aus Anlass des 300. Geburtstags des Markgrafentheaters wird ein Blick zurück zum Anfang geworfen. Vier renommierte Künstlerinnen haben sich gemeinsam mit Forschenden auf eine Spurensuche in die Geschichte des bemerkenswerten Barocktheaters begeben. Die Recherche konnte zwar kein komplettes Bild oder den vollständigen Sound der ersten Nacht ergeben, aber eine Fülle kostbarer und spektakulärer Spuren und Bruchstücke zu Tage fördern.

Um welche Spuren handelt es sich? Es gibt ein Libretto einer Oper namens „Argenis und Poliarchus“, die wohl am ersten Abend gegeben wurde – mit dem vollständigen Text der Oper sowie Anweisungen für Bühnenbilder und Dekorationen. Es gibt das berühmte Szenenbild, ein Stich von Johann Baptist Homann aus dem Jahr 1721, auf dem ein Triumphzug mit Elefanten zu sehen ist. Und es hat sich ein handschriftliches Inventar des Erlanger Schlosses aus dem Jahr der Eröffnung des Theaters erhalten, mit einer detaillierten Auflistung der im Theater vorhandenen Dekorationswände und Requisiten. Was aber gab es zu hören? Die Musik zu der Oper ist verschollen. Doch es lassen sich Vermutungen anstellen, wie der erste Abend geklungen haben mag – ganz nach der barocken Aufführungspraxis, dass eine Komposition auch mehrfach Verwendung finden kann.

Die Performance-Künstlerin und Choreografin Lindy Annis, die dem Festival eng verbundene Objekttheater-, Schatten- und Videokünstlerin Eva Meyer-Keller, die Musiktheater-Regisseurin Sandra Leupold und Isi Kunath, Konzept- und Bildende Künstlerin, wagen den Versuch, in jeweils eigenen Beiträgen den heterogenen Fundstücken aus der Perspektive unserer Gegenwart neues Leben einzuhauchen. Das internationale figuren.theater.festival verbeugt sich mit diesem Projekt vor seiner ruhmreichen Spielstätte.