Schuberttheater Wien | Österreich
F. Zawrel – Erbbiologisch und sozial minderwertig
basierend auf Erzählungen von Friedrich Zawrel
ca. 120 min
Figurentheater | Schauspiel
Buch: Nikolaus Habjan, Simon Meusburger | Regie: Simon Meusburger | Puppendesign, Spiel: Nikolaus Habjan
Friedrich Zawrel wächst im Wien der 1930er-Jahre auf. Als Kind im faschistischen Österreich wird er in den „Spiegelgrund“, die zweitgrößte „Kinderfachabteilung” des Deutschen Reiches gesperrt, in der kranke, behinderte und vermeintlich erblich belastete Kinder und Jugendliche „behandelt“ und ermordet werden. Der Anstaltsarzt Gross stuft Zawrel in einem Gutachten als „erbbiologisch und sozial minderwertig” ein, foltert und quält ihn mit zahlreichen „medizinischen“ Versuchen. Doch Zawrel überlebt, ihm gelingt die Flucht. Jahre später begegnen sich der Folterer und sein Opfer noch einmal. Gross – mittlerweile einflussreicher Gerichtsgutachter – sorgt erneut dafür, dass Zawrel für Jahre eingesperrt wird.
In zahlreichen sehr persönlichen Gesprächen hat er seine Erinnerungen mit Puppenspieler Nikolaus Habjan und Regisseur Simon Meusburger geteilt. Die beiden erzählen Zawrels Erlebnisse in ihrem preisgekrönten Bühnenstück nun dem Publikum weiter und stellen mit ihm gemeinsam unermüdlich die Frage nach dem Warum. Ein ergreifendes Stück Zeitgeschichte, das – wie schon das Gastspiel vor zwei Jahren zeigte – durch das eindringliche Spiel Nikolaus Habjans und seiner Klappmaulpuppen tief unter die Haut geht.