Trio Gottschalk – Mürle – Soehnle | Deutschland
Wunderkammer – Betrachtungen über das Staunen
ca. 70 min
ohne Sprache
Figurentheater | Objekttheater
Eine Koproduktion des figuren theater tübingen, des Figurentheater Pforzheim und des FAB Theaters Stuttgart
Idee und Spiel: Alice Therese Gottschalk, Raphael Mürle, Frank Soehnle Musik: Michael Wollny, Tamar Halperin | Neukomposition: Bradley Kemp | Choreografie: Lisa Thomas | Kostüme: Evelyne Meerschaut | Licht: Christian Glötzner
Raritäten und Kuriositäten, allerlei Seltsames und Abstruses – das beherbergten die frühmusealen Wunderkammern. Die Sammlungen sollten den universalen Zusammenhang aller Dinge darstellen und somit eine Weltanschauung vermitteln, in der Geschichte, Kunst, Natur und Wissenschaft eine holistische Einheit bildeten. Kurz: Erkenntnis aus vielfältiger sinnlicher Betrachtung statt aus Vernunft oder Abstraktion. Und genau diese Panoptika der Spätrenaissance und des Barock bilden die Vorlage für diese Inszenierung. „Wunderkammer – Betrachtungen über das Staunen“ changiert zwischen bildender und darstellender Kunst, immer im Takt der eigens komponierten Musik des Jazzpianisten Michael Wollny, der Cembalistin Tamar Halperin und den elektronischen Beats von Bradley Kemp. Die Marionetten selbst werden zu Wunderkammern in diesem Spiel zwischen Wunderbarem und Banalem, Mystik und Mechanik, bis sich schließlich die Gegensätze auflösen und eine neue Sicht auf die Dinge möglich wird.
Das figuren theater tübingen überschreitet in seiner Arbeit die Grenzen zwischen Figurentheater und anderen Künsten. Mit den Figurenspielern Alice Therese Gottschalk, Raphael Mürle und Frank Soehnle haben sich drei Schüler des weltbekannten Marionettenspielers Albrecht Rosers zum Trio zusammengeschlossen, die die Grenzen herkömmlichen Figurentheaters ausloten. Neben traditionenellen Puppentheaterformen fließen Elemente aus dem Objekt- und Materialtheater ebenso ein wie aus dem Schauspiel, der bildenden Kunst und der Musik. So entstehen ganz neue Theaterformen fernab festgefahrener Wege, die das sich ständig erweiternde Ensemble schon auf Festivals und Tourneen durch 45 Länder führte.