Yeung Faï / National Performing Arts Center Taiwan | Hongkong/Frankreich/Taiwan
Lifelines
Di. 23.05. – 20:00 Uhr
Redoutensaal | Karten
Erlangen
Mi. 24.05. – 20:30 Uhr
Redoutensaal | Karten
ca. 75 min
mit wenig chinesischer Sprache und englischen Übertiteln
Figurentheater
Eine Produktion des National Performing Arts Center – National Theater & Concert Hall,
Taiwan R.O.C. | in Koproduktion mit: National Kaohsiung Center for the Arts (Weiwuying), Taiwan R.O.C. | in Zusammenarbeit mit T&T Productions
Künstlerische Leitung, Direktion, Puppen- und Bühnenbilddesign: Yeung Faï | Produktion: Lee Huey-Mei | Puppenspiel: Yeung Faï, Hong Chien-tsang, Chen Jia-hao | Regieassistenz: Yoann Pencolé | Dramaturgie: Chow Ling-chih | Musik: Lin Kuei-ju | Lichtdesign: Liu Po-hsin | Videodesign: Chen Yan-ren | Animation: Hsieh Yin-ming | Requisite: Chen Kuan-lin | Kostüme: Summer Lin | Produktion, Tourmanagement: Thierry Tordjman
Deutsche Erstaufführung
In fünfter Generation einer erfolgreichen Puppenspieler-Familie wurde Yeung Faï 1964 in China geboren. Seit vielen Jahren lebt und arbeitet er mittlerweile in Frankreich, doch die unauslöschbaren Spuren seines Erbes bleiben ein zentrales Thema seiner künstlerischen Auseinandersetzungen. Seinem Vater – ein bekannter Puppenspieler, der während der Kulturrevolution verfolgt wurde – hat er bereits mit den 2011 in Erlangen präsentierten „Hand Stories“ ein Denkmal gesetzt. Seither gehört Yeung Faï zu den wichtigsten Puppenspielern unserer Zeit, der in seinen Inszenierungen gekonnt die Tradition des chinesischen Puppenspiels mit zeitgenössischen Einflüssen zu verknüpfen weiß.
Mit „Lifelines“ entwickelte er nun im Auftrag der National Theater & Concert Hall of Taiwan erstmalig ein Stück in seinem Heimatland mit einem überwiegend taiwanischem Team. Stets politisch, zuweilen poetisch und humorvoll reflektiert Yeung Faï in seiner neuesten Arbeit die taiwanische Kultur und ihre Identität, die in ihrer jüngeren Geschichte vor allem durch Bürgerkriege und blutige Auseinandersetzungen um die Unabhängigkeit vom Festland China geprägt wurde. In verschiedenen Sequenzen nähert sich Yeung Faï gemeinsam mit seinen Puppenspielerkollegen den Themen Krieg, Vertreibung, Exil, Tradition und Identität an und evoziert in poetischen Bildern Atmosphären einer gespaltenen Nation – ohne dabei den Anspruch zu erheben, Geschichte zu rekonstruieren.
Im Anschluss an die Vorstellung am 23. Mai findet ein Inszenierungsgespräch in englischer Sprache statt.