Meinhardt Krauss Feigl | Deutschland
Die zweite Realität
ca. 60 min
Neue Medien | Tanz
Spiel, Tanz: Daura Hernández García, Alexandra Mahnke, Sawako Nunotani | Regie, Choreografie, Stimme: Iris Meinhardt | Regie, Video: Michael Krauss | Video, Programmierung: Oliver Feigl | Musik, Sound: Thorsten Meinhardt | Soundprocessing: Oliver Sascha Frick | Resonat Technology: Marcus Döring, André Bernhardt | Dramaturgie: Robert Atzlinger, Nino Maisuradze | Regieassistenz: Tanja Höhne | wissenschaftliche Begleitung: Dr. phil Dr. oec. Albrecht Fritzsche
In dem letzten Teil der Serie „Katalog der großen Kränkungen“, der sich das Trio Meinhardt Krauss Feigl in den letzten Jahren widmete, ist nichts mehr sicher. Musste der Mensch mit Kopernikus erfahren, dass nicht die Erde der Mittelpunkt des Universums ist, durch Darwin, dass er nicht von Gott geschaffen, sondern dem Tierreich entstammt, und mit Freud, dass der menschliche Wille nicht sein Seelenleben kontrolliert, wird der Mensch weiter durch die Auswirkungen der Digitalisierung und Technisierung in seine Schranken gewiesen. Die Pioniere des digitalen Figurentheaters Meinhardt Krauss Feigl bewegen sich in „Die zweite Realität“ technisch am Rande des Machbaren. In einem interaktiven Video- und Soundsystem werden drei Tänzer/-innen zu Gestalter/-innen ihres eigenen Raumes. Ausgestattet mit speziell entwickelten Infrarot-Handschuhen können sie Licht und Video subtil ansteuern. Durch interaktives Soundprocessing erzeugen sie mit ihren Bewegungen Klang, können sich vorwärts und rückwärts in Wörtern und Sätzen bewegen. Auf der anderen Seite werden sie durch die passgenauen Projektionen auf ihre Körper selbst zu Figuren, zu einer digital formbaren Masse, die animiert werden kann. Doch immer wieder versuchen sich Natur und Poesie in dieser technisierten Welt in Erinnerung zu bringen.
Meinhardt Krauss Feigl bewegen sich mit ihren Stücken im Zwischenbereich von Figurentheater, Film, Neuen Medien, Tanz und zeitgenössischer Musik. Sie wurden für ihre zukunftsweisenden Arbeiten mit diversen Preisen ausgezeichnet.
Im Anschluss findet ein Inszenierungsgespräch statt.
Moderation: Dr. phil Dr. oec. Albrecht Fritzsche – Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, Bereich Wirtschaftsinformatik