Bühne Cipolla | Deutschland
Michael Kohlhaas
ca. 80 min
mit Livemusik
Figurentheater | Schauspiel
Eine Koproduktion des Theaters Duisburg, des Metropol Ensembles und der bremer shakespeare company
Regie, Spielfassung, Schauspiel, Figurenspiel, Bühnenkonzept, Bühnenbau: Sebastian Kautz | Komposition, Sounddesign, Musik: Gero John | Puppenbau, Kostümbild, Schneiderei, Bühnenbau, Bühnenmalerei: Melanie Kuhl
Passend zum Lutherjahr 2017 inszeniert die Bühne Cipolla Heinrich Kleists Erzählung vom Pferdehändler Michael Kohlhaas. Als ihm ein Unrecht angetan wird und der in Korruption erstarrte Staat tatenlos bleibt, greift Kohlhaas zur Selbstjustiz und wird schließlich zum meistgesuchten Staatsfeind seiner Zeit. Im starren Prinzip der „Fiat justitia et pereat mundus“ („Es soll Gerechtigkeit geschehen, und gehe auch die Welt daran zugrunde“) gefangen, wird er zum „Don Quijote rigoroser bürgerlicher Moralität“ (Ernst Bloch) und findet nur in Martin Luther einen Fürsprecher. Was bleibt ist brennendes Land und die Frage nach der Grenze zwischen dem Recht auf Gerechtigkeit und dem Beginn von Willkür.
2011 gegründet, nimmt sich die Bühne Cipolla den Werken der Weltliteratur an und schafft durch ihre Inszenierungen neue Zugänge zu Werken wie Stefan Zweigs „Schachnovelle“, Thomas Manns „Mario & der Zauberer“ und Émile Zolas „Bestie Mensch“. Abseits der klassischen Theaterdramen erzählt die Bühne Cipolla um Regisseur und Figurenspieler Sebastian Kautz die großen Romane in ihrer „Essenz“ und begeistert mit ihrem expressiven und poetischen Figuren-theater deutschlandweit das Publikum.