Philippe Quesne | Frankreich
Die Nacht der Maulwürfe (Welcome to Caveland!)
ca. 85 min
ohne Sprache
Bildertheater | Figurentheater | Konzert
Eine Produktion von Nanterre-Amandiers – centre dramatique national mit Unterstützung der Fondation d’entreprise Hermès („New Settings“ program) | In Koproduktion mit Steirischer Herbst, Kunstenfestivaldesarts, Théâtre Vidy-Lausanne, La Filature – Scène nationale, Mulhouse, Künstlerhaus Mousonturm, Théâtre National de Bordeaux Aquitaine, Kaaïtheater, Centre d’art Le Parvis à Tarbes | NXTSTP mit Unterstützung des Kulturprogramms der Europäischen Union
Darsteller, Performer: Yvan Clédat, Jean-Charles Dumay, Léo Gobin, Erwan Ha Kyoon Larcher, Sébastien Jacobs, Thomas Suire, Gaëtan Vourc’h | Konzept, Regie, Bühnenbild: Philippe Quesne | Bühnenbildassistenz: Elodie Dauguet | Dramaturgische Mitarbeit: Ismael Jude, Smaranda Olcese | Kostüme: Corine Petitpierre Technik: Marc Chevillon, Yvan Clédat, Research Group „Behavioral Objects“ – Koordination Samuel Bianchini Stage Management: Marc Chevillon Licht: Thomas Laigle | Ton: Alain Gravier | Stage Hand: Joachim Fosset
Philippe Quesne nimmt die Zuschauer mit in eine geheimnisvolle Unterwelt. Eine Unterwelt, die Assoziationen weckt zu urzeitlichen Grotten oder selbstgebastelten Geisterbahnen im Kinderzimmer, zu Osama Bin Ladens Höhlenversteck und Barack Obamas Situation Room. Eine Gemeinschaft gigantischer Maulwürfe bevölkert diese allegorische Welt und durchlebt die Zyklen des Lebens: Geburt und Tod, Fressen und Gefressen werden, Erschaffen und Zerstören. Blind, aber beharrlich schlagen sich die Maulwürfe durch ihren Alltag, rollen sinnlos Gesteinsbrocken hin und her und präsentieren sich als perfekte Metapher für die Menschheit. Verspielt, gefräßig, sympathisch und bisweilen tödlich aggressiv harren sie kommender Ereignisse, die nie eintreten, und beschwören damit die absurden Figuren Samuel Becketts, aber auch Platons Höhlengleichnis herauf. Trotz der scheinbaren Ziellosigkeit ihrer Existenz entdecken die Maulwürfe den Sinn für Kunst und Ritual. Wenn die pelzigen Gefährten Gitarre und Schlagzeug spielen, spätestens aber wenn einer von ihnen das Theremin berührungslos klingen lässt, erschließt sich dem Betrachter ein ganz neuer „Sinn des Lebens“. Quesnes Einblicke in den Maulwurfshügel machen das Theater zu einem utopischen Lebensort, an dem Traum und Wirklichkeit nicht mehr zu trennen sind. Seine Magie entfacht er mit einfachsten Mitteln, Humor und einer großen Liebe zum Skurrilen. Gemeinsam mit Schauspielern, Musikern und bildenden Künstlern schafft Philippe Quesne eindrucksvolle Low-Tech-Spektakel und große Theaterbilder – eine buchstäblich aufwühlende Performance!