scheinzeitmenschen | Deutschland
Sonnenaufgangsautomat
VERSCHOBEN
ca. 15 min
für jeweils max. 2 Personen
performative Installation
Gefördert von der Kunststiftung NRW, dem NRW Landesbüro Freie Darstellende Künste, dem Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW, der Stadt Bochum sowie der Stiftung Pro Bochum
Von und mit: Birk-André Hildebrandt, Valeska Klug
„Die Sonne kommt – egal, was nachts passiert ist.“
Er ist alltäglich, selbstverständlich, wird oft nicht bemerkt oder verschlafen: der Sonnenaufgang. Das Bochumer Duo scheinzeitmenschen hat sich diesem Phänomen auf ungewöhnliche Weise genähert. Für seinen Sonnenaufgangsautomaten hat es sieben Menschen von Deutschland bis Südafrika, von Russland bis in die USA, mit eigens dafür entwickelten Aufnahmegeräten aus Licht-, Farb- und Temperatursensoren ausgestattet, um damit Sonnenaufgänge einzufangen. In einer begehbaren zwei Kubikmeter großen Box werden die Sonnenaufgänge aus der ganzen Welt abstrahiert und als pure Lichterlebnisse erfahrbar gemacht. Verknüpft werden sie mit Erzählungen der sieben Sonnenaufgangspat:innen, die über ihre persönlichen (Be-)Deutungen der Sonnenaufgänge sprechen und dabei thematisieren, was über die physikalischen Werte der Lichtstimmung hinausgeht.
Das Duo scheinzeitmenschen realisiert seit 2013 Grenzgänge zwischen Licht- und Medienkunst, Objekttheater, (partizipativer) Installation sowie Performance. In ihren Arbeiten verschieben, irritieren und erweitern sie die sinnliche Wahrnehmung und eröffnen so neue Perspektiven auf Alltägliches. Das Projekt „Sonnenaufgangsautomat“ ist ein Teil von POLIS – Transdisziplinäre Datenbank performativer Projekte in Kunst, Theater und Gesellschaft des Forschungsnetzwerks „Ästhetik und Gesellschaft“.
„Die matten Innenwände der Box strahlen auf Knopfdruck in den verschiedensten Farben. Dadurch wird der Sonnenaufgang einerseits aus seinem gewohnten Umfeld herausgenommen und abstrahiert, bietet dem Betrachter andererseits auch die Möglichkeit, ihn selbst in einen neuen Kontext zu setzen.“ (Nathanael Ullmann, WAZ)