Compagnie Gare Centrale / Conversation avec un jeune homme [Gespräch mit einem jungen Mann]
/ Belgien
|| 60 min
mit wenigen französischen und englischen Textpassagen
Eine Produktion der Compagnie Gare Centrale mit Unterstützung des Théâtre de la Marionnette à Paris und des Théâtre du Champ, Guingamp.
Mit „Conversation avec un jeune homme“ betritt die belgische Meisterin des Objekttheaters Neuland und holt erstmals einen Tänzer zu sich auf die Bühne. Doch nicht nur Objekttheater und Tanz treffen aufeinander, auch inhaltlich schildert Agnès Limbos eine Begegnung der Unterschiede: Ein junger Mann tanzt durch einen mythisch aufgeladenen Wald, während eine alte, in historische Kostüme gekleidete Dame in ihrer Kammer am Tisch sitzt und im Spiel mit alltäglichen Gegenständen die Imagination der Zuschauer beschwört. Es sind jedoch keine beschaulichen Momente, denn durch den idyllischen Wald streift der hungrige Wolf. Die Dame – von Heimsuchungen verfolgt – beginnt sich überraschend in ein Monster zu verwandeln ...
„Conversation avec un jeune homme“ ist ein betörendes Spiel mit den Bedeutungsebenen. Ausgehend von Vanitas-Darstellungen des 17. Jahrhunderts vermischen sich symbolhafte Tableaus, Fabeln und Mythen mit populärkulturellen Anspielungen an Bambi, Rotkäppchen und Hollywood-Klassiker. So entsteht ein surreales Universum in dem sich die beiden Protagonisten beinahe wortlos und mit viel skurrilem Witz über das Leben, den Tod und die Merkwürdigkeiten der Welt verständigen.
Agnès Limbos gilt als eine der bedeutendsten Vertreterinnen des Objekttheaters. Sie studierte an der renommierten Hochschule für Theater Jacques Lecoq in Paris und gründete 1984 die Compagnie Gare Centrale. In ihren Stücken, mit denen sie weltweit auf Festivals zu Gast ist, verknüpft sie das Beunruhigende mit dem Amüsanten, Märchenspiel mit Realität. Unter dem Label „Squattages poétiques“ begleitet sie seit 2004 junge Künstler beim Einstieg in das Theaterleben.
Im Anschluss an die Vorstellung findet ein Inszenierungsgespräch statt. Moderation: Rainer Hertwig, Institut für Theater- und Medienwissenschaft, FAU Erlangen-Nürnberg
In her latest creation “Conversation avec un jeune homme“ (Conversation with a young man), Agnès Limbo takes the audience into a surrealist universe, where mysterious tableaux and fairy tales clash with pop culture elements. A young ballet dancer and an old aristocratic lady with a powdered wig are engaged in an almost nonverbal conversation about life, death and the oddities of life, while the hungry wolf strolls through the woods as an ever present danger.
Konzept, Regie: Agnès Limbos | Spiel: Agnès Limbos und Taylor Lecoq | Choreografie: Lise Vachon | Mitarbeit: Sabine Durand | Ton: Guillaume Istace | Lichtgestaltung: Marco Lhommel, Karl Descarreaux | Technische Leitung: Karl Descarreaux | Kostüme: François Colpe | Beratung Bewegung: Nicole Mossoux | Beratung Objektspiel: Neville Tranter | Marionetten: Toztli Godinez de Dios | Produktionsleitung, Gastspielplanung: Marie Kateline Rutten | Verwaltung: Sylviane Evrard – Collectif Travaux Publics
Vorstellungen in:
Erlangen
09.05.2013, um: 20:30 h
|| Experimentiertheater