Francesca Hummler
Unsere Puppenstube
#GlobalePerspektiven
Seit über 10 Jahren fotografiert Francesca Hummler ihre jüngere Schwester Masantu. Irgendwann äußert diese ihre Enttäuschung darüber, dass es keine Fotos von ihr als Baby gibt. Masantu stammt aus Äthiopien und wurde von der deutsch-amerikanischen Familie adoptiert. So entstand die Fotoserie „Unsere Puppenstube“, inzwischen mit dem Vonovia-Award für Fotografie ausgezeichnet und unter anderem im Sprengel Museum in Hannover gezeigt.
Die titelgebende Puppenstube hatte Hummlers Ur-Urgroßvater in Deutschland gebaut, Großvater und Vater stellten sie fertig, 1994 war sie mit Hummlers Eltern von Deutschland in die USA ausgewandert. Auf den Fotos lässt Francesca Hummler ihre Adoptivschwester mit dem Familienerbstück und seinem Interieur interagieren. Eine Aufnahme zeigt, wie das Schwarze Mädchen von außen durch ein Fenster in das Haus hineinblickt. Auf einem anderen Bild ragt ihr Arm aus aufgetürmten Puppenhausmöbeln heraus, in den Fingern eine winzige US-amerikanische Flagge. Das Fotografieren hilft Hummlers Schwester, ihr Selbstvertrauen zu stärken und ihre Identität als Mädchen aus Äthiopien in einer deutsch-amerikanischen Familie zu finden. Die Serie befasst sich aber auch mit den ablehnenden und rassistischen Reaktionen, die Hummlers Eltern als Antwort auf die Adoption erfahren haben, und sie behandelt das Bedürfnis der jüngeren Schwester, sich an das wenige Wissen zu erinnern, dass sie über ihre biologische Familie in Äthiopien hat.
„Meine Intention war, meine Schwester fest in unserer Familiengeschichte aufzunehmen“, erklärt Francesca Hummler. Für die Fotokünstlerin erzählen die Bilder eine private Geschichte, beginnend mit dem Ankommen der Adoptivschwester in der Familie. Ein Foto mit einem blutenden Ohr verweist auf die Gesundheitsprobleme des kleinen Mädchens und die Sprachbarrieren, die es zu Beginn zwischen Adoptivkind und Familie gab. Eines der letzten Bilder der Serie zeigt die Schwester mit der Puppenstube am Strand liegen. Für die Fotografin versinnbildlicht das Foto, dass Masantu ein vollwertiges Mitglied der Familie ist.
Am Sonntag, 14.5., findet um 15 Uhr ein Künstlerinnengespräch mit Francesca Hummler in der Ausstellung statt.
Seit über 10 Jahren fotografiert Francesca Hummler ihre jüngere Schwester Masantu. Irgendwann äußert diese ihre Enttäuschung darüber, dass es keine Fotos von ihr als Baby gibt. Masantu stammt aus Äthiopien und wurde von der deutsch-amerikanischen Familie adoptiert. So entstand die Fotoserie „Unsere Puppenstube“, inzwischen mit dem Vonovia-Award für Fotografie ausgezeichnet und unter anderem im Sprengel Museum in Hannover gezeigt.
Die titelgebende Puppenstube hatte Hummlers Ur-Urgroßvater in Deutschland gebaut, Großvater und Vater stellten sie fertig, 1994 war sie mit Hummlers Eltern von Deutschland in die USA ausgewandert. Auf den Fotos lässt Francesca Hummler ihre Adoptivschwester mit dem Familienerbstück und seinem Interieur interagieren. Eine Aufnahme zeigt, wie das Schwarze Mädchen von außen durch ein Fenster in das Haus hineinblickt. Auf einem anderen Bild ragt ihr Arm aus aufgetürmten Puppenhausmöbeln heraus, in den Fingern eine winzige US-amerikanische Flagge. Das Fotografieren hilft Hummlers Schwester, ihr Selbstvertrauen zu stärken und ihre Identität als Mädchen aus Äthiopien in einer deutsch-amerikanischen Familie zu finden. Die Serie befasst sich aber auch mit den ablehnenden und rassistischen Reaktionen, die Hummlers Eltern als Antwort auf die Adoption erfahren haben, und sie behandelt das Bedürfnis der jüngeren Schwester, sich an das wenige Wissen zu erinnern, dass sie über ihre biologische Familie in Äthiopien hat.
„Meine Intention war, meine Schwester fest in unserer Familiengeschichte aufzunehmen“, erklärt Francesca Hummler. Für die Fotokünstlerin erzählen die Bilder eine private Geschichte, beginnend mit dem Ankommen der Adoptivschwester in der Familie. Ein Foto mit einem blutenden Ohr verweist auf die Gesundheitsprobleme des kleinen Mädchens und die Sprachbarrieren, die es zu Beginn zwischen Adoptivkind und Familie gab. Eines der letzten Bilder der Serie zeigt die Schwester mit der Puppenstube am Strand liegen. Für die Fotografin versinnbildlicht das Foto, dass Masantu ein vollwertiges Mitglied der Familie ist.
Am Sonntag, 14.5., findet um 15 Uhr ein Künstlerinnengespräch mit Francesca Hummler in der Ausstellung statt.
Fr 19. Mai
Eintritt frei
Ausstellung
Veranstaltungsort ist nicht für Rollstuhlfahrer*innen geeignet. Teile der Ausstellung sind ebenerdig erreichbar, um zur zweiten Hälfte des Ausstellungsraumes zu gelangen, müssen einige Stufen überwunden werden.
Eintritt frei
© Francesca Hummler
© Francesca Hummler