Jan Jedenak – Theater figuraler Formen (DE)

Ein Loch – bodenlos. Es führt hinab in die Untiefe der menschlichen Psyche, vorbei an verschiedenen Gesichtern der Trauer. Hinab in eine Leere, die verschlingt, eine Leere, aus der verloren Geglaubtes entspringt. Eine Bewältigung menschlicher Verstörung, die den Abgrund zum Unheimlichen öffnet. Eine Erzählung zwischen Bewusstem und Unbewusstem über die Leerstellen in uns. Ein Schritt ins Nichts, um in die Resonanz mit der Leere zu treten.

Untiefe ist ein Januswort, ein Wort mit gegensätzlichen Bedeutungen: Zum einen bezeichnet es eine flache, seichte Stelle in einem Gewässer, mit der Gefahr auf Grund zu laufen; zum anderen steht es für eine große Tiefe, mit der Gefahr zu ertrinken. Dass geringe und enorme Tiefe trotzdem zugleich existieren können, zeigt Jan Jedenak in seinem neuen Solo. Nur von einem Scheinwerfer in Szene gesetzt, verschwindet er immer wieder in der Dunkelheit – angezogen von dem schwarzen Loch vor ihm, drohend darin zu versinken und doch auch davon abgestoßen.

Jan Jedenak studierte Figurentheater an der Staatlichen Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Stuttgart. Im Rahmen vom Jungen Forum präsentierte er in Erlangen 2015 „Séance“, das im gleichen Jahr den Fritz-Wortelmann-Preis gewann. 2017 zeigte er „Trickster – Fang mich, wenn du kannst!“.

Hinweis: Bei dieser Veranstaltung werden Stroboskopeffekte verwendet.