Bühne Cipolla (DE)
Aufzeichnungen aus dem Kellerloch
Die 1864 erschienene Erzählung „Aufzeichnungen aus dem Kellerloch“ gilt als eines der bekanntesten Werke des russischen Schriftstellers Fjodor M. Dostojewski. Der Autor kritisiert darin die Fortschrittsgläubigkeit seiner Zeit, die aufgrund von technischen Entwicklungen auch auf soziale Verhältnisse übertragen wurde. Ein namenloser Beamter gibt Arbeit, Freunde und gesellschaftliche Verpflichtungen auf, um sein Leben künftig in einem Keller zu verbringen – ein soziales Experiment. Konfrontiert mit den Tücken des Alleinseins, kehrt er immer wieder in die Außenwelt zurück, sucht Streit mit einem hochrangigen Offizier, bringt ein Klassentreffen zum Eskalieren und befragt mit einer Zufallsbekanntschaft das Verhältnis von Mann und Frau. Dostojewski entwirft das Porträt eines unmöglichen Charakters, der Prestige und Erfolg verachtet, sich aber zugleich für seinen bescheidenen Lebensstil schämt, der jedes Glück zerschlägt, nur um sich still danach zu sehnen. In seiner Unzufriedenheit liegt eine scharfe Gesellschaftsanalyse, der beständige Kampf gegen die Lüge und den schönen Schein.
„In der Version der Bühne Cipolla gelingt es, der deprimierenden Erzählung immer wieder Humor abzugewinnen, ohne den Text zu verraten. Maßgeblich für den Reiz des Abends ist, dass es nicht bei einer einzigen Figurenvariante des Ich-Erzählers bleibt. Der ausdrucksstarke Kopf des Grantlers wechselt ständig die Körper.“ (Fidena-Portal, 2020)
Seit 2011 verwandeln Schauspieler Sebastian Kautz und Musiker Gero John als Bühne Cipolla Klassiker der Weltliteratur in expressives und poetisches Figurentheater mit Live-Musik. Deutschlandweit aber auch international sind sie mit ihren Produktionen unterwegs. 2019 wurden sie für „Der Untergang des Hauses Usher“ mit dem Monica-Bleibtreu-Preis ausgezeichnet. In Fürth sind sie bereits zum dritten Mal beim internationalen figuren.theater.festival zu Gast.
„In der Version der Bühne Cipolla gelingt es, der deprimierenden Erzählung immer wieder Humor abzugewinnen, ohne den Text zu verraten. Maßgeblich für den Reiz des Abends ist, dass es nicht bei einer einzigen Figurenvariante des Ich-Erzählers bleibt. Der ausdrucksstarke Kopf des Grantlers wechselt ständig die Körper.“ (Fidena-Portal, 2020)
Seit 2011 verwandeln Schauspieler Sebastian Kautz und Musiker Gero John als Bühne Cipolla Klassiker der Weltliteratur in expressives und poetisches Figurentheater mit Live-Musik. Deutschlandweit aber auch international sind sie mit ihren Produktionen unterwegs. 2019 wurden sie für „Der Untergang des Hauses Usher“ mit dem Monica-Bleibtreu-Preis ausgezeichnet. In Fürth sind sie bereits zum dritten Mal beim internationalen figuren.theater.festival zu Gast.
Figurentheater
Regie, Spielfassung, Bühne, Spiel: Sebastian Kautz
Komposition, Sounddesign, Violoncello, Keyboard: Gero John
Puppenbau, Kostüme, Bühne: Melanie Kuhl
Lichtdesign: Frank Barufke, Gero John, Sebastian Kautz
Komposition, Sounddesign, Violoncello, Keyboard: Gero John
Puppenbau, Kostüme, Bühne: Melanie Kuhl
Lichtdesign: Frank Barufke, Gero John, Sebastian Kautz
In Kooperation mit Theater Duisburg, Metropol Ensemble und Schaulust e. V.
© Benjamin Eichler
© Benjamin Eichler
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