Induktives Hören – 21. internationales figuren.theater.festival https://www.figurentheaterfestival.de vom 24. mai bis 2. juni 2019 Wed, 25 Mar 2020 09:43:21 +0000 de-DE hourly 1 https://wordpress.org/?v=4.7.16 https://www.figurentheaterfestival.de/wp-content/uploads/2017/05/cropped-favicon-32x32.jpg Induktives Hören – 21. internationales figuren.theater.festival https://www.figurentheaterfestival.de 32 32 Ein Fisch im Weltraum https://www.figurentheaterfestival.de/veranstaltung/ein-fisch-im-weltraum/ Thu, 21 Mar 2019 16:18:18 +0000 https://www.figurentheaterfestival.de/?post_type=event&p=3823 Wo ist das Ich im Wir und wo das Wir im Ich? Wie und in welchen Konstellationen können und wollen wir leben? Wo wird meins und deins zu unserem? Wie stark sind wir im Wir? Schwarm oder Kollektiv? Sieben junge Figurenspielerinnen und Figurenspieler haben den Weltraum und die Tiefsee zu ihrem Untersuchungsgebiet erklärt. „Ein Fisch im Weltraum“ wird zur Chiffre poetisch-utopischer Erkundung noch unbekannter gemeinsamer Räume, die mit Figuren, Objekten, Licht, Klang, Technologie und Erzählung Gestalt gewinnen.

2017 feierte der zweite Jahrgang des Studiengangs Figurentheater der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Stuttgart mit „zerSTÖRung“ beim internationalen figuren.theater.festival in Erlangen einen großen Erfolg. Im Herbst 2017 präsentierte der nun dritte Jahrgang des Stuttgarter Studiengangs unter dem Titel „Doppeltes Spiel“ einen in seiner Vielseitigkeit und Eigenwilligkeit grandiosen Parcours von Kurzformaten. Zum ersten Mal legte ein ganzer Jahrgang im vergangenen Jahr mit „Ein Fisch im Weltraum“ gemeinsam seine Bachelor-Prüfung ab. Die jungen Spielerinnen und Spieler sind als Tangram Kollektiv zusammengeblieben. Ihre Abschlussarbeit, die in der Betreuung des israelischen Puppenspielers und Regisseurs Ariel Doron entstanden ist, haben sie gemeinsam mit dem Licht-Künstler Joachim Fleischer zu einem choreografischen Stück weiterentwickelt, in dem auch das Licht zum Mitspieler wird. Denn Helligkeit und Dunkelheit definieren Weltraum und Tiefsee – Licht und Schatten sind es auch, die das utopische Ideal des Kollektivs begleiten.

Unterstützt durch das NATIONALE PERFORMANCE NETZ Gastspielförderung Theater, gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, sowie den Kultur- und Kunstministerien der Länder.

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At the Still Point of the Turning World https://www.figurentheaterfestival.de/veranstaltung/at-the-still-point-of-the-turning-world-2/ Thu, 21 Mar 2019 19:21:52 +0000 https://www.figurentheaterfestival.de/?post_type=event&p=4393 Deutsche Erstaufführung

„At the still point of the turning world. Neither flesh nor fleshless; Neither from nor towards; at the still point, there the dance is.“
Inspiriert durch diesen Vers von T. S. Eliot kreierte Renaud Herbin ein Stück, das sich in einer Begegnung von Puppentheater und Tanz verortet. Zahlreiche kleine Figuren hängen in Beutel verpackt an unzähligen Fäden. Sie bilden eine Masse, eine kompakte Gemeinschaft, eine Landschaft der Materie. In Interaktion mit der Tänzerin Julie Nioche und den Puppenspielern oszilliert diese Einheit zwischen Leblosigkeit und Bewegung und erfüllt den Raum mit assoziativen und poetischen Bilderwelten. Material und Körper bewegen sich gegenseitig und lassen die Grenzen verschwimmen, ohne erkennen zu geben, wer den Bewegungsimpuls des jeweils anderen auslöst. So vermischen sich die Akteure, sie erscheinen, kommen zusammen, brechen wieder auseinander oder erweitern sich gegenseitig – mit der Bewegung auf der Bühne entsteht eine spürbare Energie. Das Publikum wird mitgenommen auf eine Suche nach dem Sinn der Existenz, deren Fragilität, und dem Atem, der sie belebt. Untermalt wird die visuelle Ebene dabei durch die musikalische Arbeit von Sir Alice. Die Geräusche der Figuren und Darsteller werden live auf der Bühne mit Klang- und Gesangsfragmenten begleitet und wachsen im Einklang miteinander zu einer harmonischen Soundkulisse.
Renaud Herbin studierte an der École Nationale Supérieure des Arts de la Marionnette in Charleville-Mézières. Seit 2012 ist er Intendant des TJP Strasbourg, wo er eine eigene visuelle Bühnensprache erarbeitet und das sich seither zu einer der wichtigsten Produktionsstätten für zeitgenössisches Figurentheater in Europa entwickelt hat. Renaud Herbin zählt zu den regelmäßigen Gästen des Festivals und war 2017 mit „Mileu” und „WAX“ in Erlangen.
Die Tänzerin und Choreografin Julie Nioche absolvierte ihre Ausbildung am Conservatoire National Supérieur de Musique et de Danse de Paris. Sie arbeitet auch als Psychologin und Osteopathin und verarbeitet in ihren einfühlsamen Choreografien oft ihre Erfahrungen aus therapeutischen Workshops.

 www.tjp-strasbourg.com

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Man anam ke rostam bovad pahlavan https://www.figurentheaterfestival.de/veranstaltung/man-anam-ke-rostam-bovad-pahlavan-ich-verdanke-rostam-meinen-ruhm/ Thu, 21 Mar 2019 23:01:30 +0000 https://www.figurentheaterfestival.de/?post_type=event&p=4435 Ali Moini, Tänzer und Choreograf mit iranischen Wurzeln, hat im Theaterraum eine Maschine installiert, die seinen Körper über hunderte Fäden mit einer lebensgroßen Marionette verbindet. Wenn er anfängt, mit seinem Double in behutsamer Weise zu tanzen, entwickelt das eine hypnotische Sogwirkung. Einerseits erweckt Ali Moini die Marionette zum Leben, andererseits gerät sein eigener Körper in einen eigenwilligen Tanz, den er aufführen muss, um die Figur richtig zu lenken. Aber wer steuert hier letztlich eigentlich wen? Wird die Maschine zum Menschen oder der Mensch zur Maschine? Seinem Stück hat Ali Moini einen Titel auf Farsi gegeben, der übersetzt ungefähr bedeutet: „Durch Rostam bin ich zu meinem Ruhm gekommen.“ Die Figur des Rostam, ein persischer Sagenheld, steht hier für den Umstand, dass sich jemand die Arbeit und Ideen eines anderen aneignet und sich mit dessen Erfolgen brüstet. Gleichzeitig bringt der Satz zum Ausdruck, dass man dadurch ein Stück weit zu dem geworden ist, den man beraubt hat. So hinterfragt Ali Moini in seiner Inszenierung die Themen Aneignung und Anpassung, die Spiegelung des Fremden sowie die Möglichkeit, die eigenen Bewegungen und Absichten von außen betrachten zu können.

Ali Moini studierte Schauspiel in Teheran und Choreografie u. a. in Lissabon. Sein erstes Solostück „My Paradoxical Knives“, für das er große Anerkennung von Presse und Publikum erhielt, kreierte er im Jahr 2010. Regelmäßig arbeitet er mit der Compagnie Selon l’Heure aus Paris zusammen.

www.selonlheurecompany.com

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On the Concept of the Face, Regarding the Son of God https://www.figurentheaterfestival.de/veranstaltung/on-the-concept-of-the-face-regarding-the-son-of-god/ Thu, 21 Mar 2019 23:17:56 +0000 https://www.figurentheaterfestival.de/?post_type=event&p=4436 Ein alter Mann wird von seinem Sohn gepflegt. Sein Körper befindet sich an der Grenze des Verfalls. Trauer, Hilflosigkeit aber auch emotionale Verbundenheit bestimmen die zart poetisch wie radikal künstlerisch überhöhte Darstellung einer häuslichen Szene. Das zutiefst menschliche Leid um die Endlichkeit des Daseins, gepaart mit der individuellen Tragik des Alterns, wird dabei überstrahlt vom eindringlichen Blick Jesu. Das Bildnis des Renaissance-Künstlers Antonello da Messina zeigt das Antlitz von Gottes Sohn in all seiner Daseinsbezogenheit als Mensch. Er blickt dem Zuschauer in die Augen, fragend und fordernd zugleich. Dabei begleitet er wachsam das Geschehen auf der Bühne, wird zum stummen Akteur einer Szene, die er nicht bestimmen kann und fungiert durch seinen Blick hindurch zugleich als Spiegel des Betrachters. „In diesem Stück wird der Blick Jesu zum Scheinwerfer, der die Geschehnisse auf der Bühne in wechselhaftes Licht taucht. Das Licht könnte gut oder böse sein, anstößig oder unschuldig.“ (Romeo Castellucci)

1981 von Romeo Castellucci, Claudia Castellucci und Chiara Guidi gegründet, gehört die Socìetas Raffaello Sanzio mittlerweile zu den wichtigsten Impulsgebern der experimentellen freien Theaterszene unserer Zeit. Ihre Arbeiten sind Kompositionen aus den Bereichen Musik, Bildende Kunst und Theater und kreieren zumeist opulente Bilder unmittelbarer, ursprünglicher und menschlicher Tragik. „On the Concept of the Face, Regarding the Son of God“ entstand bereits 2010 im Rahmen von Theater der Welt und erfuhr seither weltweit große Beachtung. Die Produktion hat bis heute nichts von ihrer ästhetischen wie inhaltlichen Relevanz verloren.

Im Anschluss an die Vorstellung findet ein Inszenierungsgespräch in englischer Sprache statt.

www.societas.es

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The Great He-Goat https://www.figurentheaterfestival.de/veranstaltung/the-great-he-goat/ Thu, 21 Mar 2019 10:17:17 +0000 https://www.figurentheaterfestival.de/?post_type=event&p=3739 Eine Gruppe von Männern und Frauen, wie gerade einem Gemälde von Goya entstiegen, mitten aus den tiefsten und dunkelsten Wirren des spanischen Unabhängigkeitskriegs. Gespiegelt und zugleich verzerrt von ihren Puppen-Doppelgängern auf der Bühne, verlieren sie zunehmend den Halt in der Realität und beginnen sich zu verwandeln. Sie tönen und summen – ihre Gesichter, zum Teil hinter Masken verborgen, stimmen vergessene Choräle an und lassen den Boden unter ihren Füßen vom Rhythmus alter Strophen erzittern. Hinter Trugbildern und Illusionen versuchen sie sich zu verstecken und ziehen sich schließlich ganz in die Schatten zurück. „Hexensabbat“ oder „The Great He-Goat“ ist eines der bekanntesten Gemälde aus Francisco de Goyas „Pinturas Negras“, den schwarzen Bildern, mit denen der bereits nahezu gehörlose Maler zu Ende seines Lebens die Wände seines Landhauses schmückte. Sie sind ein eindrucksvolles Zeugnis von Goyas Spätwerk, in dem sich düstere Fantasien, Ängste und Wahnvorstellungen mit den bedrückenden Zeitumständen zu gespenstischen, zweideutigen und brutalen Trugbildern vermischt zu haben scheinen.

Mit „The Great He-Goat“ kehrt die dem Erlanger Publikum bestens bekannte Compagnie Mossoux-Bonté zu ihren Wurzeln zurück und knüpft an bildgewaltige Produktionen wie „Die letzten Halluzinationen des Lucas Cranach“ an, eine Inszenierung, die bereits 1997 beim internationalen figuren.theater.festival in Erlangen zu sehen war.

www.mossoux-bonte.be

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Elefanten in Erlangen – Eine Spurensuche https://www.figurentheaterfestival.de/veranstaltung/elefanten-in-erlangen-eine-spurensuche/ Thu, 21 Mar 2019 10:58:38 +0000 https://www.figurentheaterfestival.de/?post_type=event&p=3750 Was geschah am 10. Januar 1719, dem Tag der Eröffnung des Erlanger Markgrafentheaters? Was wissen wir von dieser Nacht, mit der alles begann? Was gab es zu sehen und zu hören? Aus Anlass des 300. Geburtstags des Markgrafentheaters wird ein Blick zurück zum Anfang geworfen. Vier renommierte Künstlerinnen haben sich gemeinsam mit Forschenden auf eine Spurensuche in die Geschichte des bemerkenswerten Barocktheaters begeben. Die Recherche konnte zwar kein komplettes Bild oder den vollständigen Sound der ersten Nacht ergeben, aber eine Fülle kostbarer und spektakulärer Spuren und Bruchstücke zu Tage fördern.

Um welche Spuren handelt es sich? Es gibt ein Libretto einer Oper namens „Argenis und Poliarchus“, die wohl am ersten Abend gegeben wurde – mit dem vollständigen Text der Oper sowie Anweisungen für Bühnenbilder und Dekorationen. Es gibt das berühmte Szenenbild, ein Stich von Johann Baptist Homann aus dem Jahr 1721, auf dem ein Triumphzug mit Elefanten zu sehen ist. Und es hat sich ein handschriftliches Inventar des Erlanger Schlosses aus dem Jahr der Eröffnung des Theaters erhalten, mit einer detaillierten Auflistung der im Theater vorhandenen Dekorationswände und Requisiten. Was aber gab es zu hören? Die Musik zu der Oper ist verschollen. Doch es lassen sich Vermutungen anstellen, wie der erste Abend geklungen haben mag – ganz nach der barocken Aufführungspraxis, dass eine Komposition auch mehrfach Verwendung finden kann.

Die Performance-Künstlerin und Choreografin Lindy Annis, die dem Festival eng verbundene Objekttheater-, Schatten- und Videokünstlerin Eva Meyer-Keller, die Musiktheater-Regisseurin Sandra Leupold und Isi Kunath, Konzept- und Bildende Künstlerin, wagen den Versuch, in jeweils eigenen Beiträgen den heterogenen Fundstücken aus der Perspektive unserer Gegenwart neues Leben einzuhauchen. Das internationale figuren.theater.festival verbeugt sich mit diesem Projekt vor seiner ruhmreichen Spielstätte.

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aSH https://www.figurentheaterfestival.de/veranstaltung/ash/ Wed, 20 Mar 2019 23:59:03 +0000 https://www.figurentheaterfestival.de/?post_type=event&p=3684 Die Wege von Aurélien Bory und der in Indien geborenen Tänzerin Shantala Shivalingappa kreuzten sich zum ersten Mal 2008 in Düsseldorf, als beide beim letzten von Pina Bausch veranstalteten Festival „Drei Wochen mit Pina“ zu Gast waren und Shivalingappa in Bauschs Stück „Nefés“ tanzte. Zehn Jahre später arbeiten sie nun bei „aSH“, dem letzten Teil von Aurélien Borys Trilogie für drei Tänzerinnen, zusammen. In allen drei Stücken – auch bei „Plexus“, das 2017 beim internationalen figuren.theater.festival in Erlangen zu Gast war – steht anstelle des Theaterraums, wie häufig in Borys Arbeiten, eine Frau als Ausgangspunkt und Ideengeberin im Mittelpunkt. In „aSH“ ist es nun die Geschichte einer Tänzerin, in deren Namen sich Shiva – der Gott des Tanzes – wiederfindet. Nach hinduistischem Glauben trägt er über eintausend Namen, er ist der Gott der Schöpfung und zugleich der Zerstörung und sein Körper ist mit Asche bedeckt. Shantala Shivalingappas Tanz umkreist die Figur dieses Gottes, dessen Erschütterungen den Rhythmus der Welt vorgeben und sich auch im Bühnenraum widerspiegeln: Die gesamte Szenografie scheint zu vibrieren, als würde sie selbst ein Eigenleben führen –verstärkt durch die Musik des Perkussionisten Loïc Schild. „aSH“ wird so zu einem Duett aus Klängen und Tanz, einem Spiel mit Schöpfung und Zerstörung. Shivalingappa lässt Bilder aus Asche entstehen, die gleich darauf wieder verwehen, im ewigen Kreislauf von Geburt und Tod. Dabei spiegelt sich in ihrem Tanz zugleich auch ihre eigene Reise wider: von Indien nach Europa, vom klassischen indischen Tanz Kuchipudi zu Pina Bausch, von Shiva zu Dionysos – dem Gott des Theaters.

Nach „Plan B“, „Sans Object“ und „Plexus“ ist es zum vierten Mal in Folge gelungen, eine Produktion des weltbekannten Choreografen und Festival-Lieblings Aurélien Bory nach Erlangen einzuladen.

www.cie111.com

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Some Significance https://www.figurentheaterfestival.de/veranstaltung/some-significance/ Thu, 21 Mar 2019 10:13:41 +0000 https://www.figurentheaterfestival.de/?post_type=event&p=3738 Seit 2009 ist die Performance-Künstlerin Eva Meyer-Keller regelmäßig beim internationalen figuren.theater.festival in Erlangen zu Gast. Sie hat Kirschen auf alle nur erdenklichen Arten zu Tode kommen lassen („Death is Certain“, 2009), Naturkatastrophen gekocht („Cooking Catastrophes“, 2015) oder Gebrauchsgegenstände des Theaterbetriebs zum Tanzen gebracht („Pulling Strings“, 2013). 2019 ist sie außerdem eine der Künstlerinnen des Projekts „Elefanten in Erlangen – Eine Spurensuche“. Immer wieder lässt Eva Meyer-Keller in ihren Arbeiten Strukturen und Phänomene der Natur oder des Alltags auf choreografische Anordnungen treffen. Menschliche und nicht-menschliche Körper werden zu gleichberechtigten Akteuren und unbegreifliche Vorgänge – wie ein Tsunami oder eine Hinrichtungsmethode – werden greifbar gemacht, obwohl oder gerade weil das, was wir sehen, aus dem scheinbar harmlosen Arsenal von Haushalts- und Heimwerkerbedarf stammt.
Den Ausgangspunkt für ihre neue Arbeit „Some Significance“ bildet die Beschäftigung mit Modellen der Naturwissenschaften, insbesondere der Physik. Atome, Elektronen oder die DNA Doppelhelix – naturwissenschaftliche Modelle prägen, wie wir die Welt sehen. Sie besetzen die Grenze zwischen Wissen und Nicht-Wissen, Erkenntnis und Imagination. In „Some Significance“ wird die Bühne zum Modellbau-Atelier. Was am Ende die Form eines übersichtlichen Schaubildes annimmt, verweist auf etwas sehr Konkretes: die kleinteilige, aufwändige und oft mühselige Arbeit im Labor. Denn anders als das Modell ist das Experiment kein steriler, abstrakter Raum, sondern ein materieller Ort der Behauptung, der Erwartung und des Risikos.

Im Anschluss an die Vorstellung am 25. Mai findet ein Inszenierungsgespräch statt.

Unterstützt durch das NATIONALE PERFORMANCE NETZ Gastspielförderung Theater, gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, sowie den Kultur- und Kunstministerien der Länder.

www.evamk.de

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The Automated Sniper https://www.figurentheaterfestival.de/veranstaltung/the-automated-sniper/ Thu, 21 Mar 2019 00:31:47 +0000 https://www.figurentheaterfestival.de/?post_type=event&p=3693 Bloße Fäuste, Schwerter, Armbrüste, Pistolen, Bomben, Raketen, Drohnen. Die Geschichte der menschlichen Konflikte ist die Geschichte immer brutalerer Waffen, die auf zunehmend größere Distanz verwendet werden. Die stärksten Parteien haben sich dabei komplett vom Schlachtfeld zurückgezogen, um Bomben aus einem komfortablen Kontrollraum in sicherer Entfernung ins Ziel zu steuern. Welche Ethik können wir heute noch einfordern, wenn der vermeintliche Feind zu einer Ansammlung von Pixeln auf dem Monitor reduziert wird?

Julian Hetzel arbeitet als Performance-Künstler, Musiker und bildender Künstler. Seine interdisziplinäre Ausbildung erfuhr er an der Bauhaus Universität Weimar und an der DAS Arts-Akademie für Theater und Tanz in Amsterdam. In „The Automated Sniper“ untersucht er in einer radikalen Versuchsanordnung die „Gamification“ von Gewalt: Zwei Performer werden auf der Bühne von dem Operator einer ferngesteuerten Waffe beschossen. Der Schütze befindet sich an einem sicheren Ort – und feuert mittels Joystick auf die Bühne. Das Publikum wird zum Mittäter, zum Akteur ohne Absicht. Die Brutalität findet virtuell statt und ist gleichzeitig ganz unmittelbar … Wie weit werden wir gehen?

Im Anschluss an die Vorstellung findet ein Inszenierungsgespräch statt.

www.julian-hetzel.com

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Rima Kamel https://www.figurentheaterfestival.de/veranstaltung/rima-kamel/ Thu, 21 Mar 2019 23:22:59 +0000 https://www.figurentheaterfestival.de/?post_type=event&p=4437 „Rima Kamel“ ist die zutiefst persönliche Erzählung einer erwachsenen Frau über ihre Kindheit im vom Bürgerkrieg zerrissenen Libanon. Das junge Mädchen Rima Khcheich findet im Gesang einen Rückzugsort und wird aufgrund ihres außergewöhnlichen Talents früh zum Kinderstar und damit zur Hoffnungsträgerin einer ganzen Nation. Doch so zerrissen wie das Land in dem sie aufwächst, ist auch das Leben dieses jungen Mädchens, das fortan mit zwei Identitäten groß wird: Denn der Star „Rima Kamel“ bleibt auch für sie selbst stets eine Figur, die sie prägt und bestimmt, von der sie sich aber auch mit zunehmendem Alter entfremdet und der sie nun durch Rabih Mroué in poetisch arrangierten Sequenzen wiederbegegnet. Mit Hilfe von Archivmaterialien und originalen Tonaufnahmen taucht Rima Khcheich in ihre eigene Vergangenheit ein, begegnet ihrem Alter Ego von Neuem und nimmt das Publikum mit auf eine berührende Reise zwischen Vergangenheit und Gegenwart. Rabih Mroué inszeniert mit diesem Abend nicht nur die bewegende Geschichte einer virtuosen Sängerin, sondern erzählt auch die Historie eines ganzen Landes in einer verunsichernden Zeit.
„Ganz unprätentiös passiert in den 60 Minuten großes Theater über das Erwachsenwerden eines zutiefst verunsicherten Kindes […] in Zeiten des Krieges, in denen die scheinbar auf ewig festgefügten Formen der traditionellen Musik eine Illusion von Sicherheit geben.“ (Abendzeitung)

Als einer der wichtigsten libanesischen Gegenwartskünstler verbindet Rabih Mroué in seinen Theaterarbeiten stets dokumentarisches mit fiktivem Material zu neuen Erzählungen und als scharfer Beobachter seiner Zeit konfrontiert er den Betrachter auf poetisch feinsinnige Art mit zuweilen erschreckenden Realitäten.

Im Anschluss an die Vorstellungen am 26. Mai in Nürnberg und am 29. Mai in Erlangen findet ein Inszenierungsgespräch in englischer Sprache statt.

Neben Rima Kamel präsentiert Rabih Mroué zudem seine Lecture-Performance „Sand in the Eyes“ über die Mechanismen und Instrumentalisierung von Gewalt, Märtyrerkult und politischer Propaganda.

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