Specials – 20. internationales figuren.theater.festival

Die Parade der Maulwürfe

Katja Rausch — Tue, 16 May 2017 19:03:07 +0000

Zum Auftakt des 20. internationalen figuren.theater.festivals haben der französische Regisseur Philippe Quesne und sein Pariser Theater Nanterre-Amandiers eine besondere Überraschung mitgebracht: Mittags um 12:00 Uhr wird eine Rotte gigantischer Maulwürfe am Erlanger Rathausplatz auftauchen. Mit großer Neugierde begeben sich die merkwürdigen Wesen dann auf eine Entdeckungsreise quer durch die Innenstadt, bevor sie sich im Markgrafentheater vergraben, wo sie am Abend mit „Die Nacht der Maulwürfe“ das Festival in Erlangen offiziell eröffnen werden. Der Regisseur Philippe Quesne entwirft mit seinem grotesken Bildertheater einen utopischen Lebensort im Maulwurfshügel – eine Allegorie auf das Dasein des Menschen in all seinen absurden Facetten. Nun ist es Zeit für eine Konfrontation mit dem Leben auf der Erdoberfläche! Wer für die Abendvorstellung keine Karten mehr bekommen hat, kann Philippe Quesnes Maulwürfe auf diese Weise kennenlernen.

www.nanterre-amandiers.com

Foto: Martin Argyroglo

Katja Rausch — Mon, 15 May 2017 17:44:42 +0000

Eine Party an einer Mühle direkt am Fluß – zu diesem exklusiven Ereignis mitten in Erlangen laden die Veranstalter des figuren.theater.festivals ihre Gäste ein. Und das mitten in der Hochphase des Festivals, direkt im Anschluß an die finale Aufführung des russischen Theaterkollektivs Akhe, das damit seinen mehr als einwöchigen künstlerischen Schaffensmittelpunkt in der Thalermühle mit einem fulminanten Ereignis ausufern lässt. Die bild- und soundgewaltige Performance des Kollektivs gibt den Takt für die Feierlichkeit vor und wird in einer dem Ambiente des Innenhofs der Thalermühle gewogenen Weise von DJ Roland Strohhofer fortgeführt … Everyone welcome!

Offener Workshop mit manufaktor

Katja Rausch — Mon, 10 Apr 2017 15:45:05 +0000

Wie kann aus einem technischen Gerät der beste Freund Pinocchios werden? „manufaktor“ befragt die spannende Welt der beseelten Dinge sowie der Robotik und beschäftigt sich mit der Entwicklung von künstlicher Intelligenz und freiem Willen. Die an Fäden geführte Marionette, die ferngesteuerte Drohne, das LED-Lämpchen, durch einen Programmbefehl zum Leuchten gebracht, sind Brücken, die „manufaktor“ von ihrer Inszenierung „Pinocchio 2.0“ zum Workshop für alle ab 8 Jahren schlägt.

Im Rahmen des Internationalen Museumstags im Kunstpalais.
Teilnahme zwischen 14:00 und 16:00 Uhr jederzeit möglich.

Workshop mit dem Ensemble Materialtheater

Katja Rausch — Mon, 10 Apr 2017 15:41:54 +0000

Wir benutzen sie, wenn wir uns zuwinken, uns die Hände geben, wenn wir gestikulieren oder die Fäuste ballen – immer wenn wir kommunizieren, kommen die Hände ins Spiel. Was aber, wenn auf den Händen Gesichter erscheinen und sie eigenständige Wesen werden? In Anlehnung an die Inszenierung „Traumkreuzung“ bietet das Ensemble Materialtheater einen Workshop für Kinder ab 7 Jahren an. Begleitet wird diese Entdeckungsreise von den beiden Figurenspielerinnen Annette Scheibler und Sigrun Kilger sowie dem Jazz-Perkussionisten Daniel Kartmann.

Begrenzte Teilnehmerzahl, um Anmeldung unter Tel. 09131 86-2621 wird gebeten.

Headspace

Katja Rausch — Tue, 28 Mar 2017 20:45:13 +0000

In der Installation „Headspace“ erleben die Zuschauer elektronisches Puppentheater hautnah. Sie schlüpfen in einen riesigen Kopf, der wie ein Helm aufgesetzt wird, und dürfen dort in ein mechanisches Spektakel versinken. Abgeschottet von der Außenwelt eröffnet sich im Inneren des Kopfes eine kleine, intime Welt im Zusammenspiel von Magie und Mechanik. Sie werden eingeladen zu einer zweiminütigen, meditativen und unterhaltsamen Erfahrung. Alles geschieht direkt vor ihren Augen und Ohren. Live! Unmittelbar! Im Hier und Jetzt!

www.electric-circus.eu

Foto: Electric Circus

Remote Erlangen

Katja Rausch — Tue, 28 Mar 2017 22:38:54 +0000

Wiederaufnahme

„Ich wäre gerne so lebendig wie Sie. Ich will versuchen, Sie zu verstehen. Ich werde Sie führen.“ Bei „Remote Erlangen“ bahnt sich eine Gruppe ihren Weg durch die Stadt, gesteuert von einer künstlichen Stimme, wie man sie aus GPS-Navigationsgeräten oder von Ansagen in Bahnhöfen kennt. Während die künstliche Intelligenz menschliches Verhalten aus der Distanz eines Artfremden beobachtet, klingt ihre Stimme doch mit jedem Schritt menschlicher.
Startpunkt in Erlangen ist der Altstädter Friedhof. Von dort erschließt sich die Gruppe die Stadt, wobei es nicht um Sehenswürdigkeiten im touristischen Sinne geht, vielmehr wird ein neuer Blick auf alltägliche Orte geworfen, die Theatralität des Alltags erforscht. Kollektives Erleben und individuelles Reflektieren der gemeinsamen Handlungen bedingen sich hier: Sehe ich, was ich höre? Höre ich, was ich sehe? Eine Tonspur zu Straßen, Shopping Malls, Kirchen und Hinterhöfen, ein Blick auf die Stadt, auf ihre Menschen, auf die Gruppe, auf sich selbst. Doch was ist inszeniert? Und wer beobachtet hier eigentlich wen? Nichts ist zufällig, kein Passant ohne Rolle, kein Weg ohne Ziel …
Seit 2013 hat Rimini Protokoll das „Remote X“-Konzept weltweit in über 35 Städten realisiert, darunter in Berlin, New York, São Paulo und Moskau. Jede neue Version baut auf der Dramaturgie der Vor-Stadt auf und schreibt das Stück fort. „Remote Erlangen“ wurde im Oktober 2015 im Rahmen des Großraumfestivals „net:works“ aufgeführt und wird nun wiederaufgenommen.

Hinweise: Start- und Endpunkt der Tour sind nicht identisch. Bitte seien Sie mindestens 15 Minuten vor Beginn am Startpunkt (Altstädter Friedhof, Kapelle, Münchener Str., 91054 Erlangen). Bitte bringen Sie einen Ausweis o. ä. als Pfand für Ihren Kopfhörer mit. Längere Fußwege sind Teil der Veranstaltung. Die Veranstaltung ist nicht barrierefrei.

www.rimini-protokoll.de

Foto: Erich Malter

Blind Cinema

Katja Rausch — Tue, 28 Mar 2017 22:55:09 +0000

Im Dunkel des Kinosaals sitzt das Publikum mit verbundenen Augen. Hinter jeder Zuschauerreihe sitzen Kinder, die den Film beschreiben. Begleitet von einer Tonspur ohne Dialog, füllen die flüsternden Kinderstimmen den Raum, im Versuch, dem (sprachlich) Sinn zu verleihen, was sie gerade auf der Kinoleinwand wahrnehmen. Inspiriert vom Verfahren der Audiodeskription für Blinde macht „Blind Cinema“ das Schauen eines Films zur außergewöhnlichen Erfahrung: Die Kinder im Alter zwischen neun und elf Jahren sehen den Film zum ersten Mal, übersetzen spontan den visuellen Eindruck in Worte und schicken diese durch ein Flüsterrohr zu den Ohren der Erwachsenen. Durch die kindliche Beschreibung – mal beherzt drauflos flüsternd, mal nach Worten ringend – entstehen die Filmbilder vor dem inneren Auge des Publikums. Abhängig von dem, was die Kinder ihnen akustisch vermitteln, wird das Lauschen zum individuellen Kopfkino.
Die Film-, Foto- und Videokünstlerin Britt Hatzius arbeitet oft mit Sichtbarmachung der Technik hinter der Aufnahme und der Kombination unterschiedlicher medialer Ebenen. Im Vorfeld der Vorstellungen werden die Kinder in Workshops Erfahrungen sammeln, ihren jungen Wortschatz beschreibend einzusetzen.

www.britthatzius.co.uk

Foto: Simon Arazi

Foto: Maria Baranova

Foto: Paul Blakemore

Wettstreit mit Puppen und Objekten

Katja Rausch — Wed, 29 Mar 2017 14:30:29 +0000

Seit zwei Jahren ist die Figurentheater-Szene um ein spannendes Format reicher: Der Puppetry Slam Berlin, Deutschlands erster Puppenspielwettstreit, ist von den Kleinkunstbühnen dieses Landes nicht mehr wegzudenken. Puppenspielende von nah und fern treten gegeneinander an und das Publikum entscheidet, wer gewinnt. Gespielt werden darf mit allem, was das Figuren- und Objekttheater zu bieten hat: Klappmaulpuppe, Schattenwand oder eine leere Chipstüte – Hauptsache, die Nummer macht Spaß, ist selbsterarbeitet und passt in ein Zeitfenster von sieben Minuten. Nach seinem großen Erfolg beim figuren.theater.festival 2015 sorgte der Puppetry Slam Berlin auf Einladung des Goethe Instituts auch in Mexiko City für internationales Aufsehen. Nun kehrt er nach Nürnberg zurück. Mit dabei sind unter anderem Titelverteidigerin Nicole Weißbrodt, Fritz-Wortelmann-Preisträger Marcel Kurzidim und die australische Performance-Künstlerin Shani Moffat. Die international erfolgreiche Puppenspielerin Anne Klinge wird das Publikum als Featured Artist auf den Abend einstimmen. Puppetry Slam Berlin Gründerin Jana Heinicke moderiert den Wettbewerb.

Möchtest auch Du beim Puppetry Slam dabei sein? Dann bewirb Dich um den letzten Platz im Line Up per E-Mail an ps(at)t-sup.de

www.puppetryslam.de | www.janaheinicke.de

Foto: Puppetry Slam

6° below nothing

Katja Rausch — Wed, 29 Mar 2017 15:49:11 +0000

Mit der performativen Installation „6° below nothing“ setzen die beiden Medienperformer Karla Kracht und Andrés Beladiez ihre künstlerische Forschungsreise mit in Echtzeit aufgenommenen und projizierten Videos, Schattenspiel, Sound- und Klanglandschaften fort. „Live Cinema“ nennen die beiden in Spanien lebenden und zuletzt vor allem im asiatischen Raum eingeladenen Multimedia-Künstler ihre Arbeit. Die Videokünstlerin und Illustratorin Karla Kracht, in Erlangen aufgewachsen und heute in Barcelona lebend und arbeitend, und ihr kongenialer Partner Andrés Beladiez, Dramaturg, Bühnenbildner und Sounddesigner, legen besonderen Wert auf die Interaktion zwischen Bühne, Ausstellungsfläche und Publikum im „Hier und Jetzt“.
2015 war das Künstlerduo mit der Performance „2062“ zu Gast. „6° below nothing“ ist ein erneuter Versuch, ihre Beobachtungen, die sie auf ihren zahlreichen und Kulturkreise überschreitenden Reisen aufsaugen, künstlerisch, symbolträchtig, abstrahiert aufzuarbeiten. Kracht und Beladiez reflektieren in „6° below nothing“ über eine Zeit, in der – wie sie es formulieren – die „Bürger ihre Identität in Einkaufswägen suchen“ und sich „Europa sträubt, seine Hegemonie zu verlieren.“

www.karlakracht.com | www.beladiez.es

Foto: Karla Kracht & Andrés Beladiez

PlaygroundERLANGEN

Katja Rausch — Wed, 01 Apr 2015 09:02:30 +0000

Origami verbinden wir gemeinhin mit filigranen Papierkunstwerken, die in geübter Fingerfertigkeit entstehen. Aber kann man aus einem Bogen Papier einen Panzer in realer Größe falten? Oder eine Limousine, die sich elegant in eine freie Parklücke einfügt? Frank Bölter kann! Gemeinsam mit den Besuchern faltet er Papierskulpturen und platziert sie mitten im Stadtgeschehen. Mit seinen fragilen Monumentalskulpturen hat er eine eigene Formensprache entwickelt und zeigt spielerisch gesellschaftliche Leer- und Missstände auf. So ließ er von Soldaten und Kriegsflüchtlingen Panzer falten, baute bewohnbare Papierhäuser für Geflüchtete oder strandete mit einem Papierboot an der Küste Sri Lankas.

www.frankboelter.com

Foto: Bargin Edouard

Foto: Erik Wiemer